Was haben Wildbienen, Hummeln, Wespen und Schmetterlinge gemeinsam? Sie leisten wichtige Dienste als Pflanzenbestäuber bzw. Schädlingsbekämpfer. Viele von ihnen stehen längst auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Monokulturen und intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Insektiziden und der Verlust von Lebensräumen machen zahlreichen Insektenarten zu schaffen. Ein Insektenhotel (Insektennisthilfe) kann hier helfen, denn es bietet Nistmöglichkeiten für viele nützliche Insekten.
Die Dienstagswanderer pflegen und betreuen seit wenigen Jahren eine 55 ar große Magerwiese im Naturschutzgebiet Steinriegellandschaften an der Pfitzinger Steige und leisten damit einen wichtigen Beitrag für den Schutz der Natur und die Landschaftspflege.
Naturschutzwart Günter Schade hatte vor einigen Monaten die Idee, dort ein Insektenhotel auf zustellen. Über die Wintermonate wurden Ideen gesammelt und bereits aufgestellte Bauten besichtigt. Wanderfreund Otto Markert hatte in der Planungsphase dazu sogar ein Modell im Maßstab 1:10 angefertigt und an diesem konnten alle Details für die praktische Umsetzung besprochen und diskutiert werden.
Nachdem die Stadt Weikersheim aus ihrem Wald einen 12 m langen Eichenstamm kostenlos zur Verfügung stellte, konnten die Arbeiten beginnen. In der Scheune bei Familie Eifert in Honsbronn durften die abgesägten Stämme gelagert und für das Rahmengestell zugeschnitten werden, während Otto Markert in seiner Werkstatt in vielen Stunden und mit großem Engagement und Hingabe den Kasten für das eigentliche Insektenhotel aus Teilen des Eichenstamms zuschnitt und zusammenbaute. Parallel dazu kümmerte sich Wegeart Hartmut Behrens um die Beschriftung des Schildes, während die Helfer Hans Hachtel und Karl Wolpert in der Natur eifrig Ziegelsteine, Tannenzapfen, Schilfrohre, Schneckenhäuser und sonstiges Material zum Bestücken der einzelnen Nistkästen sammelten.
In der letzten Woche konnte das Insektenhotel nun endlich an einem geschützten Ort auf der Magerwiese von den Dienstagswanderern aufgestellt werden. Mit seinen Abmessungen von 1,80 m Höhe und 1,60 m Breite bietet es ausreichend Platz für die verschiedensten Bienen- und Insektenarten. Auch für Schmetterlinge wurde ein farbiger Nistkasten eingebaut.
Damit hat der Albverein Weikersheim ein weiteres Naturschutzprojekt erfolgreich umgesetzt. Vorsitzender Fritz Sackmann dankte im Anschluss allen Helfern, besonders Otto Markert, der nicht nur seine Werkstatt zur Verfügung stellte, sondern auch den größten Anteil der Arbeiten durchführte. Alle Helfer haben so ihren Beitrag zum Artenschutz geleistet und können mit Freude und Stolz auf ihr gelungenes Werk blicken. Jetzt hofft man, dass diese Nist- und Überwinterungshilfe von möglichst vielen Insekten angenommen wird und die Magerwiese und ihre Umgebung sich in Zukunft in neuer Blütenpracht präsentieren wird.